Das Schwarze Gebetbuch, 1466-1476
Mar. 2nd, 2007 06:31 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)


330 & 340 kb
Auch Gebetbuch des Caleazzo Maria Sforza
Entstehungszeit 1466-1476
Entsteahungsort Brügge
Format ca. 247-252 mm x 170-178 mm
Umfang 154 Blatt
Sprache Latein
Inhalt Stundenbuch nach der Liturgie von Rom (?). Gebete und Andachten zur Erbauung des Laien für den privaten Gebrauch. Es fehlen die Heiligen-suffragien, hinzugefügt sind Marienmesse und Mariengebete
Miniator Philipp de Mazerolles (um 1420 bis nach 1479) wurde früher für den Maler gehalten
Buchschmuck 15 ganzseitige, 24 kleinformatige Miniaturen, 71 Randmedaillons
Auftraggeber wahrscheinlich Karl der Kühne, Herzog von Burgund (reg. 1467-1477)
Besitzer, Signatur Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 1856
Vorbesitzer Kurz nach ihrer Herstellung gelangte die Handschrift in den Besitz von Galeazzo Maria Sforza, Herzog von Mailand (reg. 1455-1476). Einer Überlieferung zufolge soll das Gebetbuch 1493 anläßlich der Heirat von Galeazzos Tochter Bianca Maria Sforza mit König Maximilian I. (reg. 1486-1519) als Mitgift in den Besitz der Habsburger gelangt sein. Seit 1795 ist es in der Wiener Hof bibliothek nachweisbar
Faksimile Insel Verlag, Frankfurt am Main 1982
Дальше - еще больше текста по-немецки.
Die einzelnen Seiten des Schwarzen Gebetbuchs sind heute aus konservatorischen Gründen separat zwischen Acrylplatten aufbewahrt. Die aggressive chemische Einwirkung der schwarzen Farbe auf das Pergament macht diese Maßnahme notwendig.
Es ist dieselbe Schwarzfärbung, die im Verein mit den in Silber und Gold gehaltenen Texten, den silbernen und goldenen Zierinitialen sowie Zeilenschlußleisten den düster-prunkvollen Eindruck dieser Handschrift bestimmt. Gold und Silber stellen darüber hinaus ein dominierendes Element auch bei der Gestaltung der Miniaturen dar, wobei sie die Leuchtkraft der übrigen Farben akzentuieren und steigern. Insbesondere in den kleinformatigeren Darstellungen wird mit unglaublich wenigen künstlerischen Mitteln, mit einer in den beiden Metallfarben modellierenden sparsamen Strichelung und wenigen zarten Lichtstegen eine ungeheure plastische Kraft und Virtuosität vor dem schwarzen Fond erreicht.
Das Schwarze Gebetbuch in Wien ist das reichste und prächtigste, aber nicht das einzige seiner Art. Sechs weitere Handschriften sind erhalten, darunter eine ebenfalls besonders kostbare in New York (Abb. S. 372f.). Sie sind alle in das dritte Viertel des 15. Jahrhunderts zu datieren und in der Kunstlandschaft Flandern anzusiedeln, genauer in deren Zentrum Brügge. Das Exemplar in Wien dürfte identisch sein mit einem Gebetbuch, das den Quellen zufolge Karl der Kühne 1467 als Geschenk erhielt. Der Miniator, der nicht, wie früher angenommen, mit Philippe de Mazerolles gleichzusetzen ist, war ein packender Erzähler, ein Meister der Charakterisierung, einer der ganz großen Künstler seiner Zeit.
Der wahrscheinliche Adressat des Werkes, Karl der Kühne, gilt als der talentierteste der Herzöge von Burgund aus dem Hause Valois. Der machtvolle Politiker und begeisterte Kunstliebhaber war religiös bis zum Fanatismus, aufbrausend, egozentrisch, eitel. Seinen Tod fand er bei einer wagemutigen Reiterattacke während der Schlacht von Nancy, als ihn Schweizer Landsknechte mit Spießen durchbohrten. Die Erscheinungsweise des Schwarzen Gebetbuches scheint dem einzigartigen Charakter dieser Persönlichkeit wie angemessen. Drücken doch die Seltenheit der Technik und ihr hoher materieller Wert eine exklusive ästhetische Mode aus, die dem elitären Geschmack des burgundischen Hofes entgegenkam. Wie die Handschrift unmittelbar nach ihrer Fertigstellung in den Besitz des Giangaleazzo Sforza, Herzogs von Mailand, kam, bleibt bis heute ein Rätsel.
Die aufgeschlagene Doppelseite zeigt in der Miniatur links die vier Evangelisten, begleitet von ihren Symbolen: Markus vom Löwen, Matthäus vom Engel, Lukas vom Stier und Johannes vom Adler. Sie sitzen gemeinsam in einem perspektivisch zwar nicht korrekt wiedergegebenen, aber doch suggestiv in die Tiefe führenden Raum und sind mit dem Spitzen ihrer Federn oder dem Beschreiben von Blättern auf ihren Knien beschäftigt. Weitere Utensilien sind auf dem Tisch vorne ausgebreitet. Die Medaillons in der Bordüre bringen einen behaarten wilden Mann auf einem grotesken Phantasietier und einen seltsamen Kämpfergegen einen nicht minder bizarren Drachen. Die Textseite gegenüber beginnt mit den ersten Worten des Johannes-Evangeliums: "In principio erat verbum" (Im Anfang war das Wort). Im Medaillon der rechten Bordürlenleiste erkennt man Johannes auf der Insel Patmos, wo er die Vision der Apokalypse empfing. Im Rundfeld unten fährt ein Mann einen in einem Faß stehenden Narren spazieren - Verbildlichung eines flämischen Sprichwortes. Auf beiden Seiten faszinieren die üppigen Bordüren, gewundene Akanthuszweige, wie Federn an einem Hut befestigt, Blumen, Früchte und Vögel, die sich eindrucksvoll in Gold, Silber, Grün, Blau und Braun vom schwarzen Grund abheben.
Folio 32 verso / 33 recto
Ingo F.Walther / Norbert WolfMeisterwerke der Buchmalerei
Taschen, 2005, p.362-363
Благодаря сестричке я вкратце понимаю этот текст, но только очень вкратце. =)
Если кому-нибудь захочется увидеть этот разворот в большем размере (3564х2586, 2,6 мегабайта) - с удовольствием вышлю почтой. =)
no subject
Date: 2007-03-02 06:15 pm (UTC)no subject
Date: 2007-03-02 06:42 pm (UTC)Адресу тільки не забудьте вписати. =))
no subject
Date: 2007-03-03 08:06 am (UTC)no subject
Date: 2007-03-03 08:13 am (UTC)перший абзац
Date: 2007-03-05 01:18 pm (UTC)Золото і срібло являються також домінуючими елементами також у зображеннях мініатюр, при чому вони пікреслюють і посилюють силу світіння решти фарб. Золото, особливо в дрібних зображеннях навіть з дивовижно редукованою кількістю художніх засобів, буквально комбінацією декількох золотих і срібних штрихів на чорному фоні, досягається неймовірна пластична сила і віртуозність.
Re: перший абзац
Date: 2007-03-05 01:32 pm (UTC)Так, чого-чого, а золота й срібла тут вистачає. =)
Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 11:41 am (UTC)Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 11:44 am (UTC)Швидкого одужання!
другий абзац
Date: 2007-03-06 12:22 pm (UTC)Найімовірніший адресат творіння, Карл Хоробрий, вважався найталановитішим герцогом Бургундії з двору Valois. Владний політик та захолений поціновувач мистецтва був релігійним до фанатизма, запальний, егоцентричний марнославний. Свою смерть він зустрів під час шаленої атаки верхи на коні під час битви під Нансі, коли його швейцарський кнехт проштрикнув наскрізь списом. Тобто те, яким чином Чорний молитовник потрапив до Карла, пасує до його характера як влите. Воно виражає рідкість техніки та високу матеріальну цінність ексклюзивної естетичної моди, яка відповідала елітарним смакам бергендських дворів. Яким чином рукопис потрапив одразу після написання у власність Гіянгелаццо Сфорці, маіландського герцога, досі залишається загадкою.
Re: другий абзац
Date: 2007-03-06 12:27 pm (UTC)Ексклюзивна естетична мода бургундського двору. Так, це точно про них.
Дякую! =))))
Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 12:58 pm (UTC)В круглому полі знизу якийсь мужк везе на прогулянку шута в бочці (?), що відповідає якомусь флемському прислів"ю.
З двох сторін вражають пишні бордюри, погони акантусу, які ніче пір!їни прикріплені на шляпі, квіти, фрукти, пташки, які виразно зображені золотом, сріблом, зеленим і коричневим на чорному тлі.
Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 01:05 pm (UTC)До речі, на яку адресу вислати тобі великий скан цього розвороту?
Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 01:07 pm (UTC)Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 01:12 pm (UTC)якщо не хочеш світити - можна кинути мені тест на yulia at tpk.ua.
Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 01:20 pm (UTC)Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 01:31 pm (UTC)Re: перший абзац
Date: 2007-03-06 01:15 pm (UTC)